Plötzlicher Herztod
Der plötzliche Herztod ist in Deutschland, aber auch anderen europäischen Industrienationen, die häufigste Todesursache. Laut Statistik erleiden allein in Deutschland jährlich 150.000 Menschen einen Herzkreislaufstillstand. Öffentliche Beachtung findet er jedoch vor allem, wenn er bei jungen Menschen auftritt, zum Beispiel im Sport.
Ein plötzlicher Herztod liegt vor, wenn ein unerwartetes Herzversagen zuerst eine plötzliche Bewusstlosigkeit verursacht und spätestens 24 Stunden nach Beginn der akuten Beschwerden zu einem natürlichen Tod führt.
Tritt der plötzliche Herztod augenblicklich ein, spricht man vom Sekundentod. Wenn es hingegen gelingt, den drohenden Herztod durch Erste-Hilfe-Maßnahmen erfolgreich abzuwenden, beschreibt man dies mit dem Begriff überlebter plötzlicher Herztod.
Herzstillstand: Erste Hilfe rettet Leben
Einen Herzstillstand überleben nur zehn Prozent der Betroffenen. Es könnten mehr sein, aber Angehörige oder Passanten trauen sich oft nicht, Erste Hilfe zu leisten.
Symptome
Meist kündigt sich der plötzliche Herztod mit Vorzeichen wie:
- Brustenge
- Todesangst
- Kaltschweißigkeit
- Kreislaufstörungen
- Atemnot
darauf folgt beim plötzlichen Herzstillstand:
- Atemstillstand
- kein Puls
- erweiterte Pupillen
-
aschgrau verfärbte Haut, meist zuerst an den
Fingernägeln und an den Schleimhäuten.
Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Rauchen, Zuckerkrankheit, ungesunde Ernährung, Stress und mangelnde Bewegung begünstigen das Auftreten eines Herzinfarktes und somit des plötzlichen Herztodes.
Eine Vorerkrankung wie beispielsweise eine geringe Auswurfleistung des Herzens oder ein stark erhöhter Blutdruck steigern das Risiko eines plötzlichen Herztodes um das sechs- bis zehnfache. Bei älteren Menschen ist der plötzliche Herztod oft Folge eines unbemerkten Herzinfarktes. In rund zwei Drittel der Fälle, so die Schätzung, geht dem Herztod ein Infarkt voraus.
Wodurch wird der plötzliche Herztod verursacht?
Ein plötzlicher Herztod ist die direkte Folge von Herzrhythmusstörungen – am häufigsten handelt es sich um Kammertachykardien, Kammerflattern und Kammerflimmern. Die Herzrhythmusstörungen verursachen einen unerwarteten Herzstillstand mit Kreislaufstillstand, der bereits nach ein bis zwei Minuten zum Bewusstseinsverlust führt. Dabei kann ein plötzlicher Herztod verschiedene Ursachen haben. Welche das sind, hängt vor allem vom Alter der Betroffenen ab:
- Bei Erwachsenen spielt die koronare Herzkrankheit die mit Abstand größte Rolle (das Risiko ist besonders hoch, wenn sie bereits einen Herzinfarkt hatten).
- Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind überwiegend erbliche Faktoren, Herzmuskelentzündungen oder Veränderungen der Herzkranzgefäße für einen plötzlichen Herztod verantwortlich.
Was passiert bei Herzrhythmusstörungen bzw. Kammerflimmern?
Was passiert bei Herzrhythmus-störungen bzw. Kammerflimmern?
Das Herz erhält keine regelmäßigen elektrischen Impulse die zur Kontraktion des Herzmuskels führen und gerät aus seinem üblichen Rhythmus. Es flimmert nur noch unkoordiniert. Dadurch ist es nicht mehr in der Lage Blut und Sauerstoff zu den lebenswichtigen Organen zu transportieren und die unterversorgten Körperzellen sterben langsam ab. Dies ist besonders für das Gehirn kritisch. Wird es nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, tritt bereits nach wenigen Sekunden Bewusstlosigkeit ein und mit jeder Minute sinkt die Überlebenschance eines Patienten mit Herzkammerflimmern um 7-10 Prozent. Hat der Herzmuskel seine letzten Energie- und Sauerstoffreserven verbraucht, erfolgt der Herzstillstand.